Blitzartig von 0 auf Hundert startete unser diesjähriger Fasching mit dem Motto „Von 0 bis Hundert“. Angefangen bei den „Gebärmüttern“, die quasi in null komma nix ihren beiden Kindern das Leben schenkten (wobei der kleine Halbbruder viel lieber ein Pferd als eine Schwester bekommen hätte). Und das mit der Hilfe von „Dr. Frank – dem Arzt dem die Frauen vertrauen“.
Etwas in Schwulitäten gerieten wir beim nächsten Programmteil wo die ausgeflippten Teenies auf die lieben Kleinen aufpassen mussten weil die beiden Väter sich mal einen netten Abend machen wollten.
Einen grandiosen Auftritt hatte auch die Schulklasse der höheren Mädchenschule Dürrröhrsdorf. Unter der pädagogischen Leitung von Yvonne Mayer zeigte uns unsere Funkengarde wie eine Unterrichtsstunde im besten Fall und sicherlich zur Freude vieler Lehrer aussehen kann.
Die Frauen im besten Alter – nämlich Mitte Vierzig hatten so ihre Probleme mit ihren Ehemännern und zogen sich deshalb einen „tollen Hecht“ an Land, welcher sich dann allerdings als kleiner Ganove in rosa Unterhose entpuppte.
Ein absolutes Highlight der Abende war der Auftritt unserer „Alten Garde“. Also Hut ab!! Das muss man einfach gesehen haben. Auch hier war wieder Ivonne Mayer die Choreografin. Und die vielen Zugaben sprachen Bände.
Ein bunter Mix an Patienten hielt Schwester Rosetta dann im Seniorenheim Wesenitztal ordentlich auf Trab. Krankheiten wie Zucker, Zimt und Kriegsverletzungen, die sich dann allerdings nur als Pobel am Finger entpuppten, wollten fachfraulich versorgt werden.
Auch unser unübertreffliches Publikum hatte sich wieder einiges zum Thema einfallen lassen. Da waren Hortgruppen, „Babys“ im Stubenwagen, Bienchen (denn mit Bienchen und Blümchen fing ja bekanntlich alles an ☺☺☺), Hochzeitspaare, Jungpioniere sowie Engelchen und Teufelchen.
Vier ausverkaufte Veranstaltungen sprechen für sich und wir sagen Danke an unser tolles Publikum, an unseren Elferrat mit seinem Vorsitzenden Dieter Krahl und seinen Ehrenvorsitzenden Jochen Adrian, an unsere junge Funkengarde sowie die „Alte Garde“ unter der Leitung von Ivonne Mayer, an alle Faschingsgruppen; wobei ich hier aus Platzgründen nicht alle namentlich erwähnen kann, an unsere Licht- und Tontechnik Horst Proschwitz und Thomas Roch, an die Diskothek Harmonie, an das gesamte Team des Gasthofes Stürza und natürlich an all die anderen fleißigen Helfern, die ihre Arbeit hinter den Kulissen hatten und hier namentlich nicht erwähnt sind.
Marietta Jeschke
Für alle die unsere Faschingsveranstaltungen gesehen haben
-> wir würden uns sehr über Ihre/Eure Meinung freuen!
Der Artikel in der SZ vom 12.02.07;
Quelle: SZ, Heike Sabel;
Fotos: Zschiedrich
Und das schrieb am 12.02.2007 die Sächsische Zeitung über uns:
Komödiantische Goldkehlen - Wenn der Chor dem Narren Zucker gibt, tobt der Saalvon Heike Sabel
Schade", sagen die zwei Frauen am Tisch, als es vorbei ist. Reichlich anderthalb Stunden hat der Dürrröhrsdorf-Dittersbacher Chor dem närrischen Volk Zucker gegeben. Bloß singen? Das reicht den Frauen und Männern nicht. Außerdem können sie viel mehr. In den Goldkehlen steckt jede Menge explosives komödiantisches Talent. Dabei ist die Stimmung untern den Jecken vor dem Auftritt bedenklich trübe. "Das wird schon noch", tröstet Marietta Jeschke. Elferratspräsident Dieter Krahl schwört die Meute ein. "Wir beginnen heute pünktlich 19.15 Uhr - vivat, vivat, Wesnia." Der Schlachtruf wird am Abend noch oft erklingen. Rolf Geißler hängt sich die goldene Elferratskette in echt Blech um und bindet die Fliege. "Hab‘sch die rischtsch rum?" Renate Heinrich packt ihren unschuldig grauen Künstlerkoffer aus. Ab und zu verschwinden vorzugsweise ältere Damen mit einem Plastebeutel in der Hand im Käfterchen links neben der Bühne. Einige halten sich einen Zettel vors Gesicht: die Mikrofonverteilung. "Bitte das Mikro nicht vor die Atemorgane halten, sondern drüber oder vorbeisprechen. Bitte selbst mit auf die verursachten Geräusche achten und Haltung korrigieren", steht da - mit drei Ausrufezeichen.
Die Beine der AltenAn den Tischen auf dem Saal schaffen die Narren die Grundlage für eine lange feuchte Nacht: Roulade mit Rotkraut und Kartoffeln ist ebenso inklusive wie der Bus nach Hause. Der erste 1.30Uhr, der zweite 2.30 Uhr. Für manchen ist das zu früh. Um in Stimmung zu kommen, werden heimlich ein paar mitgebrachte Spaßmacher geleert.
Dann, tatsächlich pünktlich 19.15 Uhr, Tusch, Einzug des Elferrates. Auch wenn es in Dürrröhrsdorf-Dittersbach der Chor ist, der den Fasching macht, hat doch alles seine Ordnung. Dazu gehört auch die Funkengarde. Aber nicht nur eine. Die hat ja jeder Faschingsklub. Im Wesenitztal gibt es außerdem die "alten Funken". Als sie in Kittelschürze und mit Stock aufmarschieren, tobt der Saal. Nun löst sich auch das Geheimnis der Plastebeutel. In denen steckten die Requisiten Schürze und Staublappen. Doch die und den Stock werfen die junggebliebenen Alten schnell weg und die Beine verdächtig hoch. Was sie davon haben? Eine Zugabe.
Genau wie die köstliche Ivonne Mayer als ältlich-verklemmte Lehrerin im grauen Kostümchen und Dutt. Als ob sie nie was anderes machen würde. Dabei hat sie voriges Jahr den Michael Jackson gedoubelt. Viele erinnern sich und sind schon jetzt auf 2008 gespannt.
Die Politik bleibt im Programm "Von Eins bis Hundert" weitgehend außen vor. Nur der zum "Dr. Frank, der Arzt, dem die Frauen vertrauen" avancierte Bürgermeister Jochen Frank setzt in seiner Büttenrede auf ein paar Anspielungen. Vor allem aber ist seine Reimerei eine Laudatio auf 145 Jahre Chor und 25 Jahre Fasching. Der Chor selbst auf Zotiges nach dem Motto "Nichts Menschliches ist mir fremd" und trifft damit den Nerv des Publikums. Schneller gemalt als fotografiert ist, wer unscheinbar ist. Wer als Frau dem Mann etwas Praktisches schenken will, das er jeden Tag tragen kann, greift zum Mülleimer. Und die roten Viagras sind für zu Hause. Warum? Weil sie gleichzeitig eine Stunde blind machen.
Der Vater war schuldVor allem als Babys fühlen sich die Chorsänger wohl. Aber auch in den Rollen diverser Typen fallen sie gern mal aus der üblichen Rolle. Und: Männer dürfen endlich ihre weibliche Seite ausleben. Egal ob als verfressenes Baby Christiane, Schwester Rosetta oder Rentnerin.
In vier Gruppen haben sich Chormitglieder und Angehörige ihre Sketche zusammengebastelt. Jedes Jahr wollen sie eher als im Dezember anfangen. Warum Chorleiter Joachim Adrian vor 25 Jahren den Sängern den närrischen Virus impfte? "Mein Vater war Rheinländer", sagt er. Bedarf es mehr?